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Die Trauben wachsen in der Natur. Der Winzer baut daraus Wein. Der Geniesser erfreut sich am Geschmack. Der Künstler verlängert den Genuss und entwickelt die Erinnerung daran. Mit Weinkapselbildern.
Christopher Knaus ist Künstler, Gestalter und Weinliebhaber. Er lässt sich von der Natur und seiner Fantasie inspirieren. Er sagt, dass seine Kapselbilder ein Eigenleben haben, da sie sich je nach Material verändern können. Seine Werken feiern die Schönheit und Vielfalt der Weinkultur.
Weinkapselbilder bestehen aus den beim Öffnen sorgsam abgeschnittenen Kapseln. Ihr Rand wird von Hand so lange bearbeitet, bis daraus nach und nach eine dünne, flache Scheibe wird, die mit der ursprünglichen Innenseite nach oben ihre neue Wirkung entfaltet. Was zuvor nach innen zum Wein gerichtet war, richtet sich nun nach aussen zum Betrachter.
Katja Tschirwitz ist freie Kulturjournalistin und war schon als Kind, wie sie erzählt, von Surrealismus und Dadaismus fasziniert. Die Corona-Pandemie ist für sie so etwas wie ein Urknall. In dieser Zeit entstehen ihre Coronagen® so wie sie sie erlebt: surreal, makaber und skurril.
Ihr Werkzeug ist eine einfache, grobschlächtige Haushaltsschere, mit der sie das Rohmaterial ihrer Collagen herstellt - ausschneidet. Die Schnipsel sind sorgfältig archiviert und warten auf ihr neues Leben ausserhalb von Zeitschriften oder anderen Druckwerken. Eigene Fotografien eines Lampenschirms, der das katastrophale Ende einer Tischlampe überlebte, begründen Katjas «TANGRAM» Serie, mit der sie die Tür in eine abstrakte Collagenwelt öffnet.
Im Jean Paul Art Space in Bayreuth treffe ich Christopher und Katja, die hier ihre Werke im Rahmen einer Vernissage ausstellen.
Spannend.
