Inspiration: Bayern
Oberbayern
Von den bis in die Wolken reichenden Alpen bis ins saftige Donaubecken hinein ist der Freistaat Bayern ein Ort, der alles hält, was die Klischees versprechen. Märchenschlösser, die von einem bayerischen König hinterlassen wurden, Kuhglocken klingeln am Hals ihrer auf blumenübersääten Wiesen grasenden Kühe, Lederhosen und Dirndlgewänder, die die Menschen in ihren mittelalterlich befestigten Städten tragen, wenn sie ihrer heutigen Arbeit wie nach einer Zeitreise nachgehen.
Wir sind in der süd-östlichen Ecke von Oberbayern. Hier finden wir mehr als nur das Märchenbuchidyll.
Oberbayern bietet eine einzigartige Vielfalt. Von Hopfen lastigen Kulturlandschaften über alpine Naturlandschaften bis hin zu urbanen Zentren – all das gehört ganz selbstverständlich zu Oberbayern.
Die Bezeichnung “Oberbayern” hat sich im Laufe der Jahrhunderte mehrfach verändert und nimmt keine Rücksicht auf Stammes- oder Sprachgrenzen. Insbesondere gibt es keinen spezifisch oberbayerischen Dialekt. Der Begriff “Oberbayern” erscheint zum ersten Mal im Jahr 1255 bei der bayerischen Landesteilung. Die Ausdehnung war jedoch ursprünglich eine andere: Der Chiemgau und die Gegend von Bad Reichenhall gehörten damals zu Niederbayern. Die Bezeichnung bezieht sich auf die relative Lage an der Donau und ihren Nebenflüssen: Stromabwärts wird Oberbayern gefolgt von Niederbayern, Oberösterreich und Niederösterreich.
Franken
Irgendwo zwischen Ingolstadt und Nürnberg wird der bayerische Akzent milder, die Musikkapellen spielen etwas leiser und der Wein konkurriert mit dem Bier als lokalem Getränk. Wir sind in Franken. Jeder Einheimische wird Ihnen sagen, dass die Franken, die in den bewaldeten Hügeln und an den Ufern des Mains im Norden Bayerns leben, ein anderer Menschenschlag sind als ihre forschen und extrovertierten Cousins im Süden.
Nürnberg ist die zweitgrösste Stadt Bayerns und die inoffizielle Hauptstadt Frankens, energiegeladen, mit intensivem Nachtleben und dunkelem Bier wie Kaffee. Sie ist einer der grössten Anziehungspunkte Bayerns, das ganze Jahr über voller Besucher und liegt in Mittelfranken. Da sollten wir besser genau sein.
Neben Mittelfranken gibt es noch die Regionen, bzw. Bezirke von Ober- und Unterfranken. Sie grenzen im Norden an Hessen, Thüringen und Sachsen, sowie Tschechien. - Die Geschichte der Region reicht ungefähr bis ins neunte Jahrhundert zurück. So genau lässt sich das bis heute nicht so genau abgrenzen.
Die fränkische Küche ist so vielseitig wie in nur wenig anderen Regionen. Dabei ist für alle Geschmäcker etwas geboten: Vegetarier finden mit fränkischem Spargel und Wirsing ebenso Hauptspeisen wie Fleischesser mit dem „Schäufele“. Das ist eine gebackene Schweineschulter, die wegen ihrer runden Form so genannt wird. Die Schwarte wird rautenförmig eingeschnitten und ist besonders knusprig. Deshalb begeistert dieses Gericht seine Liebhaber nicht nur durch seinen Geschmack, sondern auch durch seine Konsistenz.
Fisch in Form von „Karpfen blau“ ist ebenfalls typisch fränkisch und bei einigen Restaurants gibt es sogar eigene Karpfenteiche, aus denen sie ihre Fische von September bis November so frisch sind, wie es nur geht. Für Naschereien eignen sich in Franken die Nürnberger Lebkuchen und kein Weinkenner und Biertrinker bleibt hier auf dem Trockenen sitzen.
Der Frankenwein gehört zu den populärsten bayerischen Weinen, entstammt den fränkischen Weinbergen und hat neben vielen verschiedenen Weissweinen wie Silvaner und Müller-Thurgau eine weitere Besonderheit zu bieten: Die Flaschenform des Bocksbeutels ist exklusiv dem Silvaner vorbehalten. Wer gerne ein fränkisches Bier (oder mehrere) trinkt, wird sich in Bamberg regelrecht austoben können: Acht Brauereien mit alter Tradition finden sich in der Stadt am Main und Regnitz ebenso wie weitere kleinere Versuchs- und Gasthausbrauereien. Von den fränkischen Biersorten ist das Bamberger Rauchbier besonders bekannt und bei Kennern beliebt.
Unterfranken
Unterfranken liegt im Nordwesten Bayerns und grenzt an die Bundesländer Hessen und Baden-Württemberg. Der Main fliesst durch die Region und trägt zu den fruchtbaren Böden und der Weinproduktion bei. Zu den wichtigsten Städten gehören Würzburg, Aschaffenburg und Schweinfurt.
Würzburg ist bekannt für seine historischen und architektonischen Sehenswürdigkeiten, darunter die Residenz, die zum UNESCO-Welterbe gehört. Die Region hat eine reiche Geschichte, die bis ins frühe Mittelalter zurückreicht, und war ein wichtiges kirchliches Zentrum während des Heiligen Römischen Reiches.
Unterfranken hat eine ausgeprägte kulturelle Identität, mit einer starken Präsenz fränkischer Traditionen, Feste und Dialekte. Es ist bekannt für seine Weinproduktion, insbesondere für fränkische Weine wie Silvaner und Müller-Thurgau, die oft in der einzigartigen Bocksbeutelflasche abgefüllt werden.
Spessart
Der Spessart ist ein Mittelgebirge und Waldgebiet, das sich über Teile von Unterfranken und über die Landesgrenze hinweg, nach Hessen erstreckt. Er ist einer der grössten zusammenhängenden Waldgebiete in Deutschland, bekannt für seine dichten Wälder, sanften Hügel und ruhige Umgebung.
Der Spessart ist übersät mit reizvollen Dörfern, mittelalterlichen Burgen und historischen Stätten, wie dem Schloss Mespelbrunn, einem gut erhaltenen Wasserschloss. Die Region hat eine reiche volkstümliche Tradition, die oft mit den Geschichten der "Spessarträuber" in Verbindung gebracht wird, die in der deutschen Literatur und im Film romantisiert werden.
Die Region war historisch eine Grenzregion zwischen verschiedenen Fürstentümern und Bistümern, was die Entwicklung und kulturelles Erbe nachhaltig prägte. Die Wälder des Spessarts waren entscheidend für die Holzproduktion, die einen bedeutenden Wirtschaftszweig darstellte. Das hochwertige Holz aus dem Spessart wurde im Bauwesen und im Schiffsbau verwendet. Die Köhlerei war ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig und unerlässlich für die Eisenverhüttung.