Steinau an der Strasse
Spessart City Tours
Produktion : © 2025
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Steinau an der Strasse ist unsere dritte Etappenziel auf unserer Reise durch den Spessart. Diese Kleinstadt beherrbergt zwei Aspekte aus der Vergangenheit, die ihre Wirkung bis heute entfalten:
Das ist einmal der Umstand, dass die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm hier ihre Jugend verbrachten und diesen Ort als ihre Heimat betrachten - obwohl ihre Geburtsstadt Hanau ist.
Der andere Aspekt - und ebenfalls heute noch gut durch die Häuser und Strassen der Stadt erkennbar - ist seine Wirtschafts- und Verkehrsgeschichte.
Der Namenszusatz an der Strasse ist von grosser Bedeutung, denn damit ist die Handelsstrasse von Frankfurt nach Leipzig gemeint, einer der Haupthandelswege im 16. bis ins 18. Jh. hinein. Das damalige Steinau war der Autohof an einer Schnellstrasse des Mittelalters. Steinau verfügt zu der Zeit über eine Kapazität von Stellplätzen für bis zu 30 Fuhrwerken. Gasthäuser wie das historische Weisse Ross“ verfügen auf ihrer Rückseite über Scheunen und Ställe, die immer noch zu sehen sind.
Wir begeben uns auf Spurensuche und treffen sofort auf Hinweise zu den Brüdern Jacob und Wilhelm Grimm. Die Hauptstrasse, die durch den Altort führt heisst nicht von ungefähr Brüder Grimm Strasse. Hessens berühmteste Geschwister verbrachten einen Teil ihrer Kindheit hier. Vater Grimm bekam hier die Stelle des Amtsmanns und noch heute wird in Steinau im Museum Brüder Grimm Haus deren Geschichte(n) in lebendiger Erinnerung gehalten.
Und dann nehmen wir uns die Zeit, die engen Strassen und Gässchen zu erwandern. Wir stossen auf den Stadtborn, seinerzeit die einzige Wasserversorgung innerhalb ... und an ... der Stadtmauer, die so nicht abgegraben oder vergiftet werden konnte.
Nachdem wir uns über Steinaus berühmteste Bürger ausgiebig informieren konnten geht's weiter auf Entdeckungstour und stehen sogleich vor dem Burgmannenhaus - heute ein Hotel mit Wilder Speisekammer.
Die Brüder-Grimm Strasse ist unser Kompass. Schloss und Rathaus lassen wir rechterhand liegen und erreichen schnell die Alte Apotheke aus dem 16. Jahrhundert - heute ein Literaturcafé mit zwei völlig unterschiedlichen und viel Liebe zum Detail gestalteten Räumen. Bei hausgemachtem Kuchen und Kaffee lässt sich in Büchern (!) gut schmökern und diskutieren.
Die Alte Kellerei gibt es nicht mehr. Sie war Sitz des herrschaftlichen Kellers, der Wirtschaftsverwaltung. Von 1796 bis 1805 wohnte hier die Witwe des Amtmanns Philipp Wilhelm Grimm und heute steht an gleicher Stelle ein neues Fachwerkhaus.