Hendaye
City Tours
Produktion :
© 2023
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Die Stadt Hendaye liegt im französischen Teil des Baskenlandes, denn auf der anderen Seite des Flusses, der sie von Hondarribia trennt, ist bereits Spanien. Der 3 km lange Sandstrand begeistert Familien und Surfer gleichermassen, und die typisch baskische Architektur hat ihren Ursprung im berühmten neo-baskischen Stil.
Wir vergessen bei unserem Besuch auch das Château d'Abbadia nicht, das imposante Herrenhaus und das Wahrzeichen der baskischen Corniche.
Die geografische Lage von Hendaye machte die Stadt zu einem wichtigen Ort für den Handel und Austausch zwischen Spanien und Frankreich. Aus historischer Sicht war seine Lage lange Zeit problematisch, da die Stadt in jeden der Konflikte zwischen den beiden Ländern verwickelt wurde.
Im Jahr 1793 wurde Hendaye von spanischen Truppen belagert. In dieser Zeit wurde vor allem das historische Viertel zerstört. Es wurde später wieder aufgebaut und wurde später zur Wiege der neo-baskischen Architektur.
Die Spannungen zwischen Spanien und Frankreich legten sich Anfang des 20. Jahrhunderts. Während des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) wurde Hendaye zu einem Zufluchtsort für Spanier, die durch den Konflikt sich zur Flucht gezwungen sahen.
Heute ist hier Ruhe und Hendaye ist ein bekannter Badeort geworden, der französische und spanische Besucher anzieht. Daneben tummeln sich hier recht zahlreich auch andere Nationalitäten, wie Holländer, Engländer, Deutsche. Neben Sonne, Sand und Meer am 3 km langen Strand oder dem Stadtzentrum empfiehlt sich das beeindruckende Château d'Abbadia zum Besuch. Es liegt etwas ausserhalb im Norden der Stadt.
Auf der südlichen Seite gelangen wir zu einer hübschen Promenade, die unter dem Namen Chemin de la Baie bekannt ist. Auf diesem Spaziergang am Ozean bestaunen wir die atemberaubende Aussicht auf die Bucht von Txinguidi und Hondarribia, die Stadt auf der anderen Seite des Bidasoa-Flusses.
Der 3 km lange Strand mit feinem Sand, der den Namen Ondarraitz trägt, ist eine der Haupttouristenattraktionen von Hendaye. Dieser Strand von Ondarraitz ist bei Familien und Surfern beliebt, da er sowohl sehr weitläufig ist als auch schöne Wellen hat. Der Strand ist gross genug, um selbst in gut besuchten Zeiten, einen ruhigen Platz abseits der Menschenmassen zu finden.
Die Architektur der schönen Häuser am Strand ähnelt dem traditionellen baskischen Stil, weist aber auch einen modernen Touch auf. Die meisten von ihnen wurden von dem ortsansässigen Architekten Edmond Durandeau Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut. Der Baustil wird als "neo-baskisch" bezeichnet.
Die Promenade am Strand von Ondarraitz ist als Boulevard de la Mer bekannt und das ehemalige Casino Croisière, das sich etwa in der Mitte der Promenade befindet, ist kaum zu übersehen: Es ist nicht nur das einzige Gebäude, das am Strand liegt, sondern auch eines mit einzigartigem Stil. Es wurde 1884 erbaut und ist das einzige Bauwerk in Hendaye mit arabisch beeinflusster Architektur. Es war bis 1980 das Kasino am Ort. Heute ist es ein Luxushotel und ein Einkaufszentrum.
Das Château d'Abbadia ist ein aussergewöhnlicher Wohnsitz, der von einer Persönlichkeit erbaut wurde, die noch exzentrischer war als ihr Anwesen: Antoine d'Abaddie.
Das neogotische Gebäude wurde zwischen 1864 und 1879 von dem Architekten Viollet le Duc entworfen und gebaut. Die Fassade ist offensichtlich von mittelalterlichen Schlössern inspiriert und steht in starkem Kontrast zu seiner Innenausstattung. Im Schloss finden wir zahlreiche andere Einflüsse, wie den Jugendstil oder orientalische Inspirationen.
Das Gebäude ist so aussergewöhnlich und einzigartig, weil es alle Interessen seines Besitzers vereint.
Antoine d'Abbadie wurde 1810 als Sohn einer irischen Mutter und eines baskischen Vaters in Irland geboren und gehörte zu einer der 200 reichsten Familien Frankreichs. Da er sich dennoch nicht damit begnügte, vom Vermögen seiner Familie zu leben, baute er seine Karriere entsprechend den ihm gebotenen Möglichkeiten auf und wurde im wahrsten Sinne des Wortes ein Mann der Renaissance.
Als Entdecker, der sich für Geografie, Astronomie und die Kulturen der Welt begeisterte, war Antoine d'Abbadie für seine Arbeit in Äthiopien bekannt, als er die erste Kartografie des Landes erstellte. Er veröffentlichte auch ein Wörterbuch Amharisch-Französisch, eine semitische Sprache in Äthiopien.
D'Abbadie ist auch ein leidenschaftlicher Verfechter der baskischen Sprache und Kultur und veröffentlicht zahlreiche Arbeiten zu diesem Thema. Seine Beiträge brachten ihm übrigens den Rang eines Euskaldenaita ein, ein Begriff, der "Vater der Basken" bedeutet.
Auf unserem Gang durch das Schloss finden wir die auf seinen Reisen gewonnen Interessen und Inspirationen. Am markantesten sind die an den Wänden des Eingangsbereichs ausgestellten Gemälde von äthiopischen Bräuchen.
Wir entdecken ein Rauchzimmer im arabischen Stil, eine Kapelle, eine Bibliothek und hören vom astronomischen Observatorium, zu dem auch ein Meridianteleskop gehört, das bis 1979 in Betrieb war.
d'Abbadie starb im Jahr 1897 und vermachte sein Schloss der Académie des Sciences unter der Bedingung, dass diese seine astronomischen Arbeiten fortsetzte. Die Akademie ist auch heute noch Eigentümerin des Schlosses.
Das Château d'Abbadia liegt knapp zwei km vom Hauptstrand in Hendaye entfernt und ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Ein Besuch ist sehr empfehlenswert für alle, die sich für Architektur, Kunst und Geschichte interessieren. Es ist ein einzigartiges Bauwerk und ein selten so facettenreicher Einblick in die Zeit der Renaissance.