

Bayonne liegt im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine. Dies ist im französischen Teil des Baskenlandes am Zusammenfluss der Flüsse Adour und Nive. Mit rund 52.000 Einwohnern ist Bayonne nach Pau die zweitgrösste Stadt des Départements Pyrénées-Atlantiques.
Die Stadt ist vor allem bekannt für ihre baskische Kultur und Architektur. Das malerischste Viertel Bayonnes erstreckt sich entlang des Flusses Nive, wo man sich ab und zu an ein baskisches Amsterdam erinnert fühlt. Bayonne ist auch die Heimat der Chocolatiers und des berühmten Bayonner Schinkens.
Das Stadtzentrum Bayonnes, „Baiona“ auf Baskisch, liegt am nördlichsten Punkt des französischen Baskenlandes, wo die Flüsse Nive und Adour zusammenfliessen. Die Stadt selbst ist zwar nicht besonders gross, bildet aber zusammen mit dem benachbarten Anglet und dem 8 km entfernten Badeort Biarritz die Gemeinschaft BAB mit rund 200.000 Einwohnern.
Bayonne ist offiziell eine Stadt. Von grossstädtischem Stress haben wir nichts bemerkt und fühlen uns eher wie in einem (grossen) Dorf. Wir machen einen ersten Spaziergang entlang der Nive, die die beiden Hauptviertel der Stadt, Grand Bayonne und Petit Bayonne, trennt. Diese kleine Wanderung ist für uns so schön wie entspannend. Die Häuser sind eine Mischung aus baskischer und französischer Architektur und alle mit farbenfrohen Holzbalken verziert. Auf beiden Seiten des Flusses reihen sich Bars und Restaurants aneinander, die zum Verweilen und Geniessen einladen.
Durch die Adour, die in den Golf von Biskaya mündet, bekam Bayonne eine grosse Bedeutung als Handels- und Umschlagsplatz. Durch die hier ansässige Walfang- und Kabeljauindustrie konnte die Stadt wachsen. Baskische Seefahrer kehrten mit seltenen Gewürzen und anderen teuren Gütern aus fernen Ländern nach Bayonne zurück. Der Geldzufluss finanzierte den Bau der meisten städtischen Gebäude und den der gewaltigen gotischen Kathedrale.
Vor der spanischen Inquisition flüchteten viele Juden nach Bayonne und trugen ebenfalls zum Wachstum der Stadt bei. Die Einfuhr von Kakao, aus dem hier Schokolade hergestellt wurde, die später in ganz Frankreich zu finden sein sollte, kam ein weiterer wichtiger Beitrag zum Witschaftswachstum der Stadt hinzu. Noch heute gibt es viele Chocolatiers in Bayonne, von denen wir einige bei unserer nächsten Reise aufsuchen wollen.
Die wichtige Stellung im Handel und die Nähe zu Spanien (ca. 30 km) sind der Grund für die vielen Befestigungsanlagen der Stadt. Der grösste Teil der ursprünglichen Stadtmauer ist heute verschwunden, aber man findet hier und da noch immer einige Überreste davon, wenn man durch die Strassen Bayonnes wandert. Weitere Beispiele für die Verteidigungsbauten der Stadt sind die Porte d’Espagne, das Château-Neuf, das Château-Vieux und die Zitadelle. Leider sind die meisten Befestigungsanlagen für Besucher geschlossen, aber man kann sie von aussen bewundern und wir werden versuchen, auf unserer nächsten Reise vielleicht einen kleinen Blick „hinter die Kulissen“ werfen zu dürfen.
Neben Spaziergängen durch die Straßen dieses wunderschönen Viertels und dem Geniessen seiner ausgezeichneten Architektur kannst Du das Baskische Museum besuchen (Musée basque et de l’histoire de Bayonne). 1922 gegründet enthält es eine schöne Sammlung baskischer und lokaler französischer Geschichte. Es befindet sich in einem kleinen Stadtpalais aus dem 16. Jahrhundert, der „Maison Dagourette“.
Ein weiteres interessantes Museum liegt im selben Viertel: das Bonnat Museum. Es trägt den Namen des einheimischen realistischen Malers Léon Bonnat, dessen Werk den Hauptbestandteil der Sammlung ausmacht. Es gibt allerdings auch andere Gemälde von so berühmten Meistern wie Botticelli, Raffael und Rembrandt. Wegen Renovierung ist das Museum seit April 2011 geschlossen.
Am höchsten Punkt Petit Bayonnes findest Du das Château-Neuf (das Neue Schloss), das im 15. Jahrhundert von Karl IV. erbaut worden ist. Das gewaltige Schloss ist heute im Besitz der Universität und leider für Besucher geschlossen.
Grand Bayonne ist der geschäftigere Teil der Stadt, mit dem alte Stadtkern. Dort finden wir die Kathedrale Saint Marie, die die Skyline der Stadt dominiert und uns wie ein Leutturm zur Orientierung diente. Der Bau der gotischen Kathedrale begann 1213 und wurde erst im 17. Jahrhundert abgeschlossen, wobei der Nordturms sogar erst im 19. Jahrhundert fertiggestellt wurde. Neben der Kathedrale ist das Kloster, dessen Geschichte bis ins Jahr 1240 zurückreicht, im gotischen Flamboyant-Stil errichtet wurde und eines der grössten in Frankreich ist.
Nicht weit von der Kathedrale entfernt stossen wir auf das Château-Vieux (das Alte Schloss). Im 12. Jahrhundert von den Vicomtes von Labourd erbaut war es ursprünglich die offizielle Residenz des Gouverneurs in der Stadt. Heute gehört es noch immer dem Militär und ist daher für Besucher geschlossen.
Das beeindruckende Bayonner Rathaus („La Mairie“ oder „L’Hôtel de Ville“) liegt am Zusammenfluss von Nive und Adour. Das Gebäude wurde 1843 im neoklassischen Stil erbaut und beherbergte ursprünglich das Zollamt. Die sechs Statuen auf dem Dach verkörpern die ökonomischen und künstlerischen Unternehmungen der Stadt. Heute beherbergt das Gebäude neben dem Rathaus auch ein Theater und ein Café mit einer hübschen Terrasse auf dem Rathausplatz.
Am Ufer der Nive finden wir „Les Halles“. Dies ist der perfekte Ort, um all die regionalen Spezialitäten zu entdecken, die Bayonne bietet. Fleisch, Fisch und einige Bäckereien gibt's hier, und vor allem der leckere baskischen Kuchen, den „Gâteau Basque“, generiert immer wieder schlechtes Gewissen. Auf dem Markt und in seiner unmittelbaren Umgebung ist vor allem an Wochenenden viel los. Dann kommen die regionalen Hersteller und Kleiderhändler auch unter freiem Himmel zusammen.
Zwei Produkte sind typisch für Bayonne und beide werden seit dem Mittelalter in der Stadt hergestellt: Bayonner Schinken und Schokolade.
Bayonner Schinken wird gepökelt, luftgetrocknet und mit Pfeffer gewürzt. Der stammt aus der nahe gelegenen Stadt Espelette. Es gibt ihn in jeder Bar und jedem Restaurant der Stadt. Ein Besuch beim Schinkenmacher Pierre Ibaialde im Herzen von Petit Bayonne ist ebenfalls möglich.
Während der Osterfeiern richtet Bayonne auch eine Schinkenmesse, die „Foire au Jambon“, auf dem Marktplatz der Stadt aus.
Die zweite Bayonner Spezialität ist Schokolade, die ursprünglich durch sephardische Juden in die Stadt kam. Zum Schokolade probieren gibt's gefühlt an jeder Ecke der Stadt Chocolaterien - v.a. in der Rue Port-Neuf. Wirklich Schokoladen-Interessierte, sollten das „Atelier du Chocolat“ besuchen, das im Viertels St. Esprit liegt (und das wir für die nächste Reise auf unserer „To-do“-Liste haben). Neben einer Schokoladenprobe gibt's dort einiges über die Geschichte der Schokolade, sowie eine Sammlung alter Werkzeuge und Maschinen.
Jedes Jahr während des Feiertagswochenende an Christi Himmelfahrt feiert Bayonne seine Schokoladentage („Les Journées du Chocolat“).
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... ist vor allem bekannt für ihre baskische Kultur und Architektur entlang der Nive, was an ein baskisches Amsterdam erinnert.
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