Arras

Die Wollverarbeitung geht auf das 4. Jahrhundert zurück. Das Mittelalter war eine Zeit grossen materiellen und kulturellen Reichtums, in der Arras das englische Wort für Wandteppiche wurde.

Die Französische Revolution und die beiden Weltkriege zerstörten viele der alten Gebäude der Stadt. Das Zentrum der Stadt bilden zwei Plätze mit Arkaden und Giebeln, der Grande Place und der Petite Place. Das rekonstruierte gotische Hôtel de Ville (Rathaus) aus dem 16. Jahrhundert befindet sich auf dem Petite Place.

Arras hat eine wechselvolle Geschichte. Mal gehörte es zu Flandern, ein anderes Mal zur Grafschaft von Burgund, einem spanischen Zweig der Habsburger. Während der Französischen Revolution gab es von September 1793 bis Juli 1794 eine Zeit des Terrors mit Lebensmittelbeschränkungen, 400 Exekutionen und der Zerstörung der Kathedrale, sowie der Abtei von St. Vaast.

Während des grössten Teils des Ersten Weltkriegs war Arras etwa 10 km von der Front entfernt. In der Stadt und ihrer Umgebung fanden eine Reihe von Schlachten statt, die wichtigste im Jahr 1917.

Eine Reihe von mittelalterlichen Tunneln unter der Stadt, wurden von der New Zealand Tunnelling Company heimlich verbunden und stark erweitert. Die Arbeiten wurden zu einem entscheidenden Faktor für die britischen Truppen, die Stadt während der Schlacht von Arras in jenem Jahr zu halten.

Die Umstände, unter denen die Tunnel gegraben wurden und mit denen die englischen Truppen konfrontiert waren, lassen sich an der Gedächtnisstätte des Carrière Wellington sehr eindrucksvoll nacherleben. Besonders beeindruckend ist dieser Ort ganz aktuell durch die Parallelen, die wir aus dem Krieg der Ukraine gezeigt bekommen.

Am Ende des Ersten Weltkriegs war die Stadt so schwer beschädigt, dass sie zu drei Vierteln wiederaufgebaut werden musste. Der Wiederaufbau war äusserst kostspielig, war jedoch erfolgreich, wovon man sich heute überall in der Stadt überzeugen kann.