Papiermühle Homburg
ARTISANS
Produktion : © 2021
Produktion : © 2021
In Homburg am Main macht Johannes Follmer in der historischen Papiermühle feines Papier aus Baumwollfasern und Leim von Hand wie seine Vorfahren.
Der ganz in der Nähe entspringende Bischbach war der Grund, warum vor 200 Jahren der Papiermacher Leonhard Leinzinger seine Mühle in Windheim abbaute und sie in Homburg am Main wieder aufstellen liess. Heute ist Johannes Follmer der Papiermacher in fünfter Generation.
Im Museum Papiermühle Homburg begeben wir uns in historischer Kulisse auf Zeitreise durch die Geschichte des handwerklichen und industriellen Papiermachens. Mit seinem markanten pagodenartigen Walmdach gilt die Papiermühle eines der Wahrzeichen des malerisch von Main und Weinbergen umrahmten Winzerortes Homburg in Unterfranken.
Von 1807 – als die Papiermachertradition in Homburg begründet wurde – bis zur Stilllegung der Mühle im Jahre 1975 wurde Papier und Pappe mit Wasserkraft hergestellt. Sauberes Betriebswasser und ausreichend Energie zum Antrieb der Wasserradanlage lieferte der nicht weit entfernt vom Mühlengebäude entspringende Bischbach.
Zum Sortiment der früheren Büttenpapiere gehörten verschiedene Schreib- und Druckpapiere. Maschinen wie der Holländer oder der Kollergang zum Herstellen des Papierbreis ebneten später den Weg für die industrielle Fertigung in der Papiermühle. Mit der Rundsiebmaschine, die in Homburg ab 1887 eingesetzt wurde, konnten farbige Aktendeckel, hergestellt werden. Die Homburger Papierprodukte wurden in ganz Deutschland verkauft und bis nach Übersee exportiert.
Direkt neben den ehemaligen Produktionsräumen befanden sich die Wohnräume der Papiermacherfamilie. Arbeiten und Wohnen waren eng miteinander verbunden. Als ein in ganz Süddeutschland einmaliges Museum präsentiert sich die Papiermühle nach einer umfangreichen Renovierung. In der Papiermanufaktur werden heute mit Sieb und Bütte wieder handgeschöpfte Papiere hergestellt. Die feinen Büttenpapiere werden für den Gebrauchs- und Künstlerbedarf unter anderem auch im Museum zum Verkauf angeboten.