Gut 10 Minuten von unserem Campingplatz entfernt, liegt am Rand von Montignac die Höhle von Lascaux. Sie ist berühmt für ihre palöolitischen Höhlenmalereien. Sie werden auf bis zu 20.000 Jahre alt geschätzt.
Das Vézère-Tal in der Dordogne, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, ist voll von prähistorischen Stätten mit um die 25 Höhlen, darunter eben auch die berühmte Höhle von Lascaux in Montignac.
9 000 m² Gebäude fügen sich in die Landschaft ein, gestreckt wie eine zur Seite offene Fassade, von oben durch das begrünte Dach fast nicht zu sehen. Das ist das Lascaux International Center oder besser «Lascaux IV», denn die Höhle ist fast vollständig rekonstruiert.
1983 wurde Lascaux IV für die Öffentlichkeit freigegeben und war das erste Faksimile einer Höhle der Welt, das die beiden berühmtesten Galerien enthielt: den Salle des Taureaux und das Diverticule Axial, die mit beeindruckender Präzision identisch reproduziert wurden. Wenige hundert Meter von der ursprünglichen Höhle entfernt liegt «Lascaux IV», bereit zu einem ausgiebigen Besuch, der so nah wie möglich an der ursprünglichen Höhle stattfinden kann.
Im September 1940 entdeckte der junge Marcel Ravidat eine Höhle im Hügel von Lascaux. Vier Tage später kletterte er zusammen mit seinen Freunden Jacques Marsal, Georges Agniel und Simon Coencas in die Höhle. Die vier Teenager entdeckten zahlreiche Höhlenmalereien. Maurice Thaon fertigte unter der Leitung von Abbé Breuil - Professor am Collège de France und ein grosser Spezialist für Höhlenkunst - die ersten Zeichnungen und Skizzen der Wände an.
Die Höhle von Lascaux wird 1948 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Von den ersten Jahren an hat sie bei den Touristen eine beispiellose Begeisterung ausgelöst. Leider blieb dies nicht ohne Folgen: Das freigesetzte Kohlendioxid wirkte sich schnell auf die empfindlichen Felswände der Stätte aus. Um die Kunstwerke zu schützen und zu erhalten, setzte der damalige Kulturminister André Malraux eine wissenschaftliche Kommission für die Höhle von Lascaux ein und beschloss am 18. April 1963, sie für Besucher zu schliessen. 20 Jahre später konnten dann die Kunstwerke der prähistorischen Maler wieder bestaunt werden. Lascaux IV war eröffnet. Gemeinsam mit unserer Führerin traten wir die Zeitreise an, als wir dieses Meisterwerk aus der Urgeschichte bestaunten, die Entwicklung des Menschen und seiner Werkzeuge reflektierten.