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La Neustadt
de Strasbourg

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Die Neustadt, die Strasbourg zu einem Schaufenster preussischer Macht machen sollte, zeichnet sich durch beeindruckende Plätze und breite, von Bäumen gesäumte Alleen aus, eine perfekte Kombination aus monumentalen Proportionen und einem ausgeprägten Sinn für Landschaft. Dieses bemerkenswerte Post-Haussmann-Viertel zeichnet sich durch architektonische Extravaganz aus, in der sich italienische Neorenaissance, Neugotik und Jugendstil munter vermischen.

In diesem Stadtteil wurde das heute unter Denkmalschutz stehende Öffentliche Schwimmbad zwischen 1904 und 1911 vom Architekten Fritz Beblo erbaut. Der einzigartige Schwimmbadkomplex im neoklassischen und neobarocken Stil verfügt über zwei Becken, Duschen und römische Bäder in einem prächtigen Rahmen. Die Verwendung von Marmor und Kupfer, die Buntglasfenster und die von der Antike inspirierte Dekoration bieten dem Besucher ein aussergewöhnliches Erlebnis.

Gartenanlage, Schwimmbecken, Laubengang, Schwimmbad, Strasbourg | © Bert Schwarz 2022

Die Stadtbäder von Strasbourg sind ein Ort des Lebens und macht seine Türen nach der Renovierung wieder weit auf für die Besucher. Obwohl 1908 eröffnet, hat das Gebäude von Fritz Beblo, zweifelsfrei ein Juwel der Neustadt, von einer respektvollen und ehrgeizigen Renovierung profitiert, die diesem heute aussergewöhnlichen Ort gerecht wird. Es ist ein Ort, der für alle und jeden zugänglich ist.

Willkommen in einer Welt der totalen Entspannung!

Eingangsbereich | © Bert Schwarz 2022

Im Wellnessbereich bietet das Bad die Annehmlichkeiten Römischer Bäder. Sie sind ein ganz besonderes Kulturerbe und zeugen von der deutschen Hygienetradition zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Im Erdgeschoss ein neues, modernes Angebot, eine Sauna, eine Salzgrotte und einen Whirlpool. Das sind Momente der absoluten Entspannung. Ausserhalb der Mauern setzt sich dieses neue Angebot fort, mit einem schönen Nordic-Balneo-Becken und einer Sauna im Freien. Ein kühler Garten rundet diesen Entspannungsbereich ab.

Geschichte

Gallerie, Umkleidekabinen, Strasbourg | © Bert Schwarz 2022

Die Gründung der städtischen Bäder ging auf einen starken Bürgerwillen zurück, als Strasbourg von 1870 bis 1918 deutsch war. - Bereits 1879 wurde ein erstes Projekt vorgestellt, als ein Privatmann sein Grundstück anbot. Der Bürgermeister Otto Back (1873-1906) setzte mit dieser neuen Einrichtung einen hygienischen Impuls. Um ein solches Projekt zu bauen, wurden lange Studien durchgeführt. Experten suchten nach Vorbildern in Deutschland und befragten die Strasbourger, um ihre Bedürfnisse zu ermitteln. Eine erste Version wird erstellt, dann eine zweite. Im Jahr 1902 wurde die Militärkaserne zerstört und 1904 wurde ein dritter Entwurf ausgewählt, der bis 1908 gebaut wurde.

Gallerie, Umkleidekabinen, Strasbourg | © Bert Schwarz 2022

Das Gebäude ist durch seine Funktionen entschieden innovativ, aber es ist auch die künstlerische Leistung, die es in seiner Schönheit auszeichnet. Das Team um den Stadtarchitekten Fritz Beblo entwarf das gesamte Bad bis hin zu den Türklinken. Jedes Stück ist ein Unikat, manchmal mit rein dekorativem Interesse. Man entscheidet sich für Marmor und englische Keramik, die als widerstandsfähiger als die aus Deutschland gilt. Es gibt eine Besessenheit für das Licht. Es gibt Anspielungen auf die Antike, den Barock, die Renaissance oder die Internationale, mit einem Hinweis auf die Welle von Hokusai in einem der Glasfenster. Für Fritz Beblo stellen die Bäder ein Gesamtkunstwerk dar.

Von 2019 bis 2021 erlebten die Bäder eine dezente, aber ehrgeizige Renovierung, die das Erbe und seine Geschichte respektierte. Heute sind die Bäder perfekt an die heutigen Normen und Anforderungen angepasst und bleiben mehr denn je ein Ort, der für alle offen ist.