Das Spessart-Museum
SPESSART Highlight
Produktion : © 2025
Produktion : © 2025
Das Spessartmuseum im Schloss zu Lohr am Main beherrbergt einen Schatz des Spessarts, der voller Geschichte und interessanter Geschichten ist.
Das ehemalige Schloss der Grafen von Rieneck und der Kurfürsten von Mainz ist heute das Spessartmuseum, in dem auf mehr als 2.000 m² die Kulturgeschichte eines der grössten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands unter dem Motto „Mensch und Wald“ präsentiert wird.
Alle Bevölkerungsschichten in ihrer ganzen Bandbreite leben hier auf vergleichsweise engem Raum zusammen, davon viele mehr schlecht als recht. Kurfürsten, Förster, Fabrikanten, Handwerker, Waldarbeiter und Räuber leben im und vom Spessart. Der harte Alltag tut sein Übriges, Innovationen in neuer Technologie und Produkten hervor zu bringen. Da sind Produkte der Lohrer Spiegelmanufaktur, darunter der sogenannte „Schneewittchenspiegel“ oder, weiter westlich, wassergetriebene Schmiedehämmer. Beides existiert noch heute als Glasfabrik am Ortseingang und Teil eines grossen Glaskonzerns oder die kaum noch erkennbare ehemalige Eisengiesserei, deren heutiger Name immer noch auch den des Gründers, Rexroth, führt.
Der Weg durch das Spessartmuseum führt hinter die romantischen Klischees des Spessart: in die Geschichte der Region und seiner Menschen.
Dazu gehört zuerst die Baugeschichte des Schlosses. Die geht zurück bis ca. 1330. Zu dieser Zeit werden die Eichen für die Deckenbalken des Erdgeschosses gefällt. Vermutlich Graf Gerhard V. von Rieneck (~ 1310 - 1381) lässt im Nordwesten der Stadt einen neuen Herrschaftssitz bauen.
Bis 1559 dient das Schloss den Grafen von Rieneck als Wohn- und Verwaltungssitz. Die Mainzer Kurfürsten werden nach dem Aussterben der Rienecks neue Landesherren, übernehmen das Gebäude und bauen es nach und nach bis zur heutigen Form um. Seit 1936 ist das Spessartmuseum im Schloss untergebracht.
Es gibt hier zwei Ausstellungen, die Dauerausstellung deckt die Themen Energie, Not im Spessart, Räuber, Rohstoffe, Jagd und Forst, sowie Glanzstücke ab. Sonderausstellungen zeigen zeitlich begrenzt weitere Themen.
Leider sind nur noch wenige Zeugnisse des Lebensalltags normaler Menschen im Spessart zu finden. Und da das Ende der Vergangenheit noch nicht einmal 100 Jahre zurück liegt, ist es gut, die Augen dafür offen zu halten, wenn das Thema interessiert.
Zu guter Letzt : Ganz besonders interessant finde ich den alten Laden, durch den ich hindurch muss, um ins Museum zu gelangen. Hier mache ich schon den ersten Schritt in eine Vergengenheit, die im Museum noch weiter zurück führt.