Der Gouffre de Padirac, eine aussergewöhnliche geologische Kuriosität, wurde erstmals 1889 von Edouard-Alfred Martel erforscht. An jenem 9. Juli steigen Martel und sein Team an einem 75 Meter langen Seil in das Innere der Erde hinab, nur mit Kerzen, Hanfseilen und Strickleitern ausgerüstet. Von der Schönheit dieses aussergewöhnlichen Ortes überwältigt, beschliest er, seine Entdeckung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mit George Beamish, dem Erben einer wohlhabenden Brauereifamilie, gründet er 1898 gemeinsam die Societe d'Exploitations Speleologiques de Padirac, um "Zugang und Führungen zu Schlucht, Höhlen und unterirdischem Fluss Besuchern anzubieten".
Das Erlebnis Gouffre de Padirac beginnt mit einem 75 Meter langen Abstieg in das Zentrum einer kreisrunden Schlucht mit 33 m Durchmesser. Die 207 Stufen der vom Eiffelturm inspirierten Treppe und die drei Aufzüge, die an den Karstwänden der Schlucht hinunterfahren, machen deutlich, dass sich weit unter der Oberfläche begeben wird.
Auf einer Strecke von mehreren hundert Metern zwischen riesigen Stalaktiten und Stalagmiten erkunden wir einen kleinen Teil der insgesamt 42 km langen Gänge, die in Jahrtausenden der Erosion entstanden. Von den 42 km ist 1 km der Öffentlichkeit zugänglich.
Vom Wasser geschaffene, bizarre Formationen begleiten uns bis zu einer Anlegestelle, von der aus wir einen Teil des unterirdischen Flusses hinabfahren.
Am Ende der Flussfahrt erwarten uns grosse Höhlen und ein unterirdischer See. In diesem Wasser können keine Fische leben, denn die nötige Nahrung ist hier nicht vorhanden. Hier ist auch das Ende des für Jedermann zugänglichen Höhlensystems.
Mit dem Boot kehren wir wieder zurück, um uns dann wieder langsam über Treppen und Fahrstühlen ans Tageslicht zurückzukehren.