
Antibes in einer Minute
60
Produktion : © 2019
Zwischen Nizza und Cannes liegt der Kurort Antibes, der für zwei Dinge bekannt ist: Multi-Millionen-Euro-Megayachten und eine labyrinthartige Altstadt, die von Mauern aus dem 16. Jahrhundert umgeben ist. Die zweitgrösste Stadt der Côte d'Azur hat ca. 80.000 Einwohner und hat den grössten Yachthafen im Mittelmeer, Port Vauban. Seit lange vor der Zeit der Römer zieht er die unterschiedlichsten Schiffe an.
In Juan-les-Pins, dem Nachbarort von Antibes, eröffnete der amerikanische Eisenbahnmagnat Frank Jay Gould nach dem Ersten Weltkrieg ein schickes Strandhotel, in dem unter anderem Scott Fitzgerald, Charlie Chaplin, Marlene Dietrich und Picasso übernachteten.
Ankunft

Wir kamen mit dem Auto aus Grasse, das nur eine knappe halbe Stunde entfernt ist. Port Vauban war für uns nicht nur der Fixpunkt, um möglichst zentral parken zu können und die Innenstadt zu Fuss zu erkunden, sondern der erstaunlich günstige Parkplatz hat auch normal große Parkplätze, auf denen man sich hinstellen kann, ohne 1,5 Plätze belegen zu müssen, weil die Anordnung für VW Käfer oder 2CV ausgelegt ist.
Außerdem ist es nur 5 Gehminuten von der Altstadt und etwa eine halbe Stunde vom Fort Carré entfernt. Für unseren Geschmack: Genial.
Natürlich gibt es auch öffentliche Verkehrsmittel wie das Flugzeug (Flughafen Nizza Côte d'Azur) oder den Zug (TGV).
Entdecke die Stadt

Die Altstadt kann man aus dem Auto heraus abrupt erleben, wenn man sich nicht auskennt. Das ist aufregend, denn die Erbauer der Stadt kannten keine Autos, geschweige denn SUVs. Gut für diejenigen, die elektrisch einklappbare Rückspiegel an ihren Autos haben. Hier muss man einfach die Ruhe bewahren und sich durch die Gassen schlängeln, bis man durch die Stadtmauer zum Hafen gelangt.
Für Wohnmobile ist dieser Teil der Stadt tabu!
Die Altstadt von Antibes lässt sich am besten zu Fuss erkunden. Aber, Mädels, aufgepasst: Aufgrund des Kopfsteinpflasters sind Sportschuhe hier Pflicht, auch wenn High Heels schöner aussehen mögen. Es gibt Busse, aber die fahren hauptsächlich in andere Städte und Dörfer. Eine gute Möglichkeit, Antibes und insbesondere die glamouröse, von Villen gesäumte Halbinsel Cap d'Antibes zu erkunden, ist mit dem Fahrrad. Es gibt nur sehr wenige offizielle Parkplätze und für die Versteckten muss man sich auskennen ...
Übernachtung
Zwischen Antibes und Juan-les-Pins gibt es viele Hotels, von denen das glamouröseste vielleicht das Hotel du Cap-Eden-Roc ist, ein Hotel mit 33 Umkleideräumen und einem Infinity-Pool mit Blick auf das Mittelmeer. Um euch eine Vorstellung davon zu geben, wie legendär dieser Ort ist: Er diente als Inspiration für Fitzgeralds Klassiker „Zärtlich ist die Nacht“. Ein weiterer Lieblingsort von Fitzgerald war das Hôtel Belles Rives in Juan-les-Pins, die ehemalige Villa Saint Louis, in der der Schriftsteller und seine Frau Zelda einst lebten.

Heute beherbergt das Hotel – das erste an der französischen Rivera – 43 Zimmer und das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant La Passagère.
Für alle, deren Urlaubsbudget diese Unterkunft nicht zulässt oder die ihren Urlaub anders genießen möchten, gibt es einen Trost: Campingplätze gibt es eine halbe bis dreiviertel Autostunde von Antibes entfernt in Grasse oder La-Colle-sur-Loup.
Wo man isst

In den verwinkelten Gassen der Altstadt findet man eine Reihe charmanter Bistros, die klassische mediterrane Gerichte servieren. Für gehobenere Ansprüche haben wir vom familiengeführten Restaurant Le Bacon in Cap d'Antibes gehört. Aus Zeitmangel konnten wir der Versuchung bisher nicht nachgeben.
Wer lieber direkt am Wasser speisen möchte, sollte sich auf den Weg zum Cap d'Antibes machen, einem der bestgehüteten Geheimnisse von Antibes: dem Strand von La Garoupe. Hier kann man sich in einem der vielen privaten Strandclubs entspannen.
Was tun?

Ein Besuch im Musée Picasso: Im Jahr 1946 verwandelte der Maler Pablo Picasso das Château Grimaldi aus dem 14. Jahrhundert in sein eigenes Atelier und hinterließ dort 23 Gemälde und 44 Zeichnungen. Heute ist das Schloss das erste Kunstmuseum, das dem Künstler gewidmet ist, und beherbergt 245 Gemälde und Skulpturen von Picasso (darunter sein Werk „Joie de Vivre“ aus dem Jahr 1946) sowie eine Auswahl von Werken zeitgenössischer Künstler wie Joan Miro, Nicolas de Staël und Fernand Léger.
Besuche Kunsthandwerker, die ihre Ateliers in der alten Stadtmauer unterhalten.
Wanderung entlang der Küste: Von den Stränden von Garoupe am Cap d'Antibes führt ein Küstenwanderweg zu den Stadtmauern der Altstadt. Die Wanderung um die Halbinsel dauert etwa zwei Stunden und ist leicht zu bewältigen. Der Chemin des Douaniers, auch bekannt als Sentier de Tire-Poil, führt zur Spitze des Cap d'Antibes und zur Villa Eilenroc, einer Schönheit der Belle Epoque, die von demselben Architekten entworfen wurde, der auch die Opernhäuser in Paris und Monte-Carlo entworfen hat.
Besuche den Wochenmarkt: Täglich von 6 bis 13 Uhr bieten Käsehändler, Fischer und Floristen ihre Waren auf dem überdachten provenzalischen Markt in der Cour Masséna an. Von Mitte Juni bis Ende September verwandelt sich der Markt nachmittags (ausser montags) in einen Kunsthandwerksmarkt, auf dem Maler, Bildhauer und Keramiker ihre Werke präsentieren. In den Sommermonaten Juli und August finden abends Nachtmärkte auf der Promenade du Soleil in Juan-les-Pins und auf der Proplanade du Pré-des-Pêcheurs in Antibes statt.