

Strasbourg ist eine der ungewöhnlichsten Städte Frankreichs. Einen Steinwurf von der deutschen Grenze entfernt, erinnert man sich sehr gut daran, dass die Stadt je nach Ausgang mehrerer Kriege mal zum einen oder anderen Staat gehörte. So ist die Geschichte der Stadt immer eng mit der des angrenzenden Landes, Deutschland, verknüpft. Es ist eine wechselvolle Geschichte, die ihre eigene Kultur hinterlassen hat: und das ist sicherlich einer der grossen Vorzüge von Strasbourg.
Strasbourg ist die perfekte Ouvertüre zu allem, was das Elsass so eigenwillig macht. Auf schmalem Grat zwischen Frankreich und Deutschland, zwischen mittelalterlicher Vergangenheit und fortschrittlicher Zukunft schafft es die Stadt auf unnachahmliche Weise, den Bogen zu spannen.
Wenn sich der Blick auch nur eine Minute von dem faszinierenden gotischen Münster abwendet, führt er in die verwinkelten Gassen der Altstadt mit ihren schiefen Fachwerkhäusern, in gemütliche Weinstuben an den Kanälen im Petite France schlemmen und staunen, dass diese Stadt, die so bekannt für Weihnachtsmärkte und Lebkuchen ist, auch das gläserne EU-Viertel und Frankreichs zweitgrösste Studentengemeinde beherbergt. Aber das ist Strasbourg: je schöner seine Widersprüche sind, desto perfekter die kulturübergreifenden Eigenheiten.
Beim ersten Besuch ist Strasbourg kompliziert. Besonders wenn man mit dem Auto da ist. Strasbourg ist sehr fahrradfreundlich, was sich in der massiven Verkleinerung des für (private und gewerbliche) Fahrzeuge nutzbaren Verkehrsraum manifestiert. Der gewonnene Platz steht jetzt öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrradfahrern und Fussgängern zur Verfügung. Das ist ja ganz gut gemeint. Leider wurde nicht an die Respekt- und Rücksichtslosigkeit der Radfahrer ausreichend gedacht; Verkehrsregeln sind für diese Kategorie Menschen nicht existent, rote Ampeln sind - vielleicht - eine Anregung, etwas genauer zu schauen und man fühlt sich als Fussgänger wie umgeben von einem Schwarm Insekten. Diese Entwicklung stört zwischenzeitlich auch Einheimische, mit denen wir sprachen.
Eine Woche lang diese Stadt besuchen ist nicht genug. Besonders, wenn es die erste Woche ist. Die Stadt ist kompliziert - am Anfang. Wenn aber die Eigenheiten gelernt sind, und viele schöne Ecken besucht wurden, ist die Woche um und das Erlernte kann nicht angewendet werden.
Das bedeutet, wir kommen zurück, vertiefen, was uns interessierte und besuchen die Orte, die wir in der ersten Woche nicht "schafften".
Colmar ist mit seinen 67.000 Einwohnern nach Strasbourg und Mulhouse drittgrösste Stadt im Elsass.
Nancy, «italienischste Stadt des Ostens» verspricht mit ihren UNESCO-Stätten aus dem 18. Jahrhundert, Jugendstilschätze und Cafégärten einen süssen Aufenthalt.
Wissembourg ist eine freundliche Kleinstadt im Département Bas-Rhin in der Region Grand-Est, die bis heute aber trotzdem «Elsass» genannt wird.
Mit seinem prächtigen Münster, der zweithöchste Kathedrale Frankreichs, ist Strasbourg eine der schönsten Städte Europas.