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Musée Alsacien

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Das Elsässische Museum bietet dem Besucher einen reizvollen Rundgang durch alte Strassburger Wohnhäuser, die durch Holztreppen und -gänge miteinander verbunden sind. Es zeigt zahlreiche Objekte, die das ländliche Leben im Elsass des 18. und 19. Jahrhundert zeigen: Trachten, Möbel, Keramik, Spielzeug, religiöse und weltliche Bilder, Rekonstruktionen charakteristischer Innenräume verschiedener Länder des Elsass (landwirtschaftlich genutzte Ebene, Weinberge, Vogesen) und von Handwerker-Werkstätten machen den Rundgang durch das Museum sehr interessant.

Brücke, Historisches Museum von Strasbourg, Café Mormartre, Münster, Elsässisches Museum, Strasbourg | © Bert Schwarz 2022

Mehrere Räume sind Nachbildungen von Innenräumen, wie der Stùb (Gemeinschaftsraum) eines Bauernhofs in Wintzenheim (Kochersberg), andere sind eher imaginär, wie die Küche und vor allem die Werkstatt eines Apothekers und Alchimisten.

Der Besucher geht durch alle Räume, die das Elsässische Museum bilden, wie durch ein Haus, dessen Bewohner gerade erst abgereist sind. Die knarrenden Dielen, die Möbel in allen Räumen und all die Gegenstände, von denen keiner harmlos ist, erinnern an ein Leben, das gleichzeitig vertraut und doch so anders als das heutige ist.

Schaukelpferd, Elsässisches Museum | © Bert Schwarz 2022

Die Stùb ist der Mittelpunkt des Familienlebens auf dem Bauernhof, das Herz des Hauses. Sie ist neben der Küche meist der einzige beheizbare Raum im Haus. Als "multifunktionaler" Wohnraum dient sie als Esszimmer, Wohnzimmer, Spielzimmer, Arbeitsraum und Schlafzimmer für das Hausherrenpaar.

Alte Küche, Herd, Ofen, Bratpfannen, Kochtopf, Elsässisches Museum, Strasbourg | © Bert Schwarz 2022

Die bäuerliche Stùb wurde 1912 im Elsässischen Museum aufgestellt. In diesem Wohnraum stammen die Deckenbalken, die Wandvertäfelung und die Wand, die den Alkoven bildet, aus dem Bauernhof von Herrn Émile Stieber in Wintzenheim-Kochersberg. Die Möbel stammen aus verschiedenen Quellen.

Der Architekt Théophile Berst liess sich von der Küche eines Bauernhofs in Pfulgriesheim inspirieren und mischte unter die üblichen Küchenutensilien einige seltene Gegenstände unterschiedlicher Herkunft: von Dachböden in Dörfern oder aus einer alten Kaserne.

Weinkeller, Elsässisches Museum, Strasbourg | © Bert Schwarz 2022

Das Ganze ist sowohl malerisch als auch originalgetreu nachgebildet. Die Fülle an seltenen Gegenständen steht im Gegensatz zum rustikalen Aussehen der gemauerten Feuerstellen.

Dennoch werden die beiden wichtigsten Elemente der Küche, die die Lunge des Hauses darstellt, besonders hervorgehoben:

  • das Wasser, mit dem Wàsserstëën (Waschbecken) im hinteren Teil des Raumes und den Krügen, die auf dem Wàsserbànk (Wasserbank) aufgereiht sind.
  • das Feuer, mit 5 verschiedenen Feuerstellen, die jeweils ihre eigene Funktion haben: der Familienherd, die Versorgung des Ofens in der Stùb, der Herd für die Tiere, der Brotofen und die Destillieranlage.