In einem international anerkannten Reiseführer las ich (aus dem Englischen frei übersetzt) :«Das ungeschliffene Toulon passt einfach nicht in die funkelnde Welt der Côte d'Azur. Um eine Reede herum gebaut (eine geschützte Bucht mit Anlegestellen versehen) hat Frankreichs zweitgrösster Marinehafen einen gewissen spröden Charme und ist auch nicht mehr so furchtbar wie früher einmal, dennoch fahren die meisten Besucher klugerweise einfach nur durch.»
Keine Ahnung, in welchem Toulon der Autor dieser Zeilen war. Auf jeden Fall war er oder sie nicht dort, wo wir 2011 zum ersten Mal waren und wo ich jetzt wieder zurückkehre.
Wer nach bling-bling sucht, ist hier falsch. Wer aber durch die gemütlichen Gassen der Altstadt schlendern will, um Schaufenster anzuschauen oder in der einen oder anderen Kunsthandlung seine Geldbörse einer Schlankheitskur unterziehen will, ist hier goldrichtig.
Und dann gibts auch noch den Mont Faron, den man auf einer Strasse erlaufen, mit dem Fahrrad erklimmen kann - oder, weniger schweisstreibend, mit der Seilbahn einfach hinauffährt, um dann von oben die Schönheit von Meer, den vorgelagerten Inseln und den Blick die Küste entlang zu schauen bis nach Ciotat mit seiner weltberühmten Klippe. Dazu bedarf es allerdings sehr klarer Sicht.
Ich finde jedenfalls, Toulon ist eine interessante, lebendige Hafenstadt mit freundlichen, aufgeschlossenen Menschen - wie mir eigentlich überall in der Provençe über den Weg liefen.