Cassis
City Tours
Produktion : © 2016
Produktion : © 2016
Die Küstenstrasse, die vom Marseiller Hafen aus nach Süden führt, eröffnet faszinierende Perspektiven, doch sie endet unvermittelt in der grandiosen Wildnis der Klippen und Schluchten der Calanques.
Der Charme dieses Fischerdorfs, das makellos zwischen den Buchten der Calanques liegt, wurde durch dessen grosse Popularität kaum beeinträchtigt. Es ist wahrscheinlicher, sich mit elegant gekleideten Marseillais als mit sonnengebräunten Fischern zu treffen, und es ist unangemessen teuer, um irgendwo im Zentrum für längere Zeit zu parken. Cassis ist aber so schön und so gut mit Bistros, Bars und Boutiquen ausgestattet, dass es immer noch einen Abstecher wert ist.
Im Osten befindet sich ein spektakulärer Felsvorsprung, der von einem Schloss aus dem 14. Jahrhundert gekrönt wird. Das ist heute ein Hotel, das nur für Gäste geöffnet ist, während das umliegende Land entweder angenehm wild ist oder mit Weingütern übersät ist, die Weiss- und Roséweine unter der Cassis Appellation d'Origine Contrôlée (AOC) produzieren.
Es grenzt an ein Wunder, einen Zufluchtsort wie den Parc National des Calanques so nah am quirligen Marseille zu finden. In Teilen dieses winzigen, 85 Quadratkilometer grossen Gebiets mit seinen mit Buschwerk bewachsenen, geschwungenen Felsvorsprüngen kann man leicht glauben, sich meilenweit von der Zivilisation entfernt aufzuhalten. Eine Kurve in einer mit Pinien bewachsenen Schlucht offenbart dann die zweitgrösste französische Metropole, die sich in scheinbar greifbarer Nähe ausbreitet; die Calanques scheinen wie unbewohnten Vorstädte.
Cassis, griechisch Charsis, lateinisch Portus Charsicus, ist eine der ältesten Gründungen Massalias. Vom kleinen Hafen schwärmten Dichter (Mistral) und für Maler (Derain, Dufy, Matisse, Vlaminck) war er ein bevorzugtes Motiv. Faszinierend ist die Landschaft seiner bizarren Fjorde und Klüfte, der Calanques. Man erschliesst sie sich am besten zu Fuss oder mit dem Boot. Manche Klippen sind das Ergebnis menschlicher Eingriffe: Hier wurde jahrhundertelang Kalkstein abgebaut, den man selbst in Genua oder am Suezkanal wieder findet.
Berühmt ist auch der Weisswein, der nach seinem Herkunftsort benannt ist. Diverse Weingüter kann man zu Fuss oder per Fahrrad auf einer Route des Vins besuchen und dabei deren Weine verkosten. Wir besuchen das Weingut Bodin, das am Rande der Stadt in Sichtweite der Calanques-Felsen liegt.