Bad Dürkheim
City Tours
Produktion : © 2019
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Wer Bad Dürkheim oder die Region um die Stadt nicht kennt, wird auf die Probe gestellt: Macht ein Besuch - kürzer oder länger - Sinn oder kann man diesen Ort getrost «links liegen lassen»? Die Website der Stadt hilft da ein wenig für diese grundsätzlich Entscheidung ... so lange man gesund ist und nicht zur Kur hierher kommen darf.
Der Bad Dürkheimer Gradierbau – häufig nur Gradierbau oder auch Saline genannt – ist ein Teil der Kuranlagen von Bad Dürkheim und ein Wahrzeichen der pfälzischen Kurstadt. Es wurde zweimal durch Brandstiftung zerstört.
In der 330 Meter langen und bis zu 18 Meter hohen Bad Dürkheimer Anlage sind rund 250.000 Reisigbündel zu Wänden geschichtet; über diese Reisigwände rieselt Salzwasser aus einer Heilquelle, von dem an heissen Tagen bis zu 25 Kubikmeter verdunsten. Die salzhaltigen Tröpfchen sollen einen positiven Einfluss auf Lungen und Bronchien ausüben, zusätzlich wird die Umgebungsluft durch die Verdunstung gekühlt.
Das grösste Weinfass der Welt, mit einem Fassungsvermögen von 1,7 Millionen Litern, wurde 1934 von dem Bad Dürkheimer Küfermeister Fritz Keller erbaut und feierte im Jahr 2009 sein 75jähriges Jubiläum. Mit Wein war dieses Riesenfass jedoch noch nie gefüllt, in seinem Innern befindet sich ein Wein- und Speiselokal.
Die Hardenburg ist eine der grössten und eindrucksvollsten Ruinen des Landes. Die 1205 gegründete ehemalige Burg der Grafen von Leiningen misst in ihrer heutigen Form 180 mal 90 Meter. Beeindruckend ist das um 1550 erbaute Westbollwerk, das mit seinen 6,80 Meter dicken Mauern einen wesentlichen Teil des Aussehens der im 16. Jahrhundert zum Festen Schloss ausgebauten Anlage bestimmt. Die Hardenburg wurde 1794 von französischen Truppen durch Sprengung und Brandschatzung zerstört und anschliessend als Steinbruch genutzt. Noch heute beeindrucken vor allem die übrig gebliebenen Reste der Wohngebäude und die mächtigen Festungswerke sowie die Gewölbe, Gänge und Innenhöfe. Im September öffnet in der Ruine ein mittelalterlicher Markt seine Pforten. Ein Geheimtipp sind die hier stattfindenden seltenen, stimmungsvollen Musikveranstaltungen.
Wer aus Bad Dürkheim heraus fährt, wird von der alles überragenden Ruine der ehemaligen Benediktinerabtei überrascht. Hier wurden die Termine der Adventssonntage, wie wir sie kennen, festgelegt und hier wurden die Insignien des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation aufbewahrt. Ein wirklich wichtiger Ort europäischer Geschichte.
Auf der Deutsche Weinstrasse fährt man nach Kallstadt, der Heimat des «Saumagens». Aus den grünen Rebenhügeln am nordwestlichen Ortsende des Stadtteils Ungstein leuchtet ein rotes Dach. Etwas höher und weiter rechts gelegen sticht ein antik wirkendes Gebäude ins Auge. Unter dem roten Dach verbirgt sich eine fast 2000-jährige Kelteranlage, des römischen Weinguts «Weilberg». Die Ursprünge des heutigen Wurstmarkts liegen in den mittelalterlichen Wallfahrten zum St. Michaelsberg mit seiner, seit der Mitte des 12. Jh. bestehenden, Wallfahrtskapelle. Die Wallfahrten wurden immer am 29. September, dem Namenstag des Heiligen Michael, abgehalten. Die Wallfahrer wollten durch den Kauf von Ablassbriefen Vergebung für ihre Sünden erlangen. Bereits 1155 wird der «Monte sancti Michaelis» urkundlich erwähnt.
Durch die Vielzahl an Menschen wurden immer mehr Bauern und Winzer angezogen, die ihre Waren mit Schubkarren auf den Michaelsberg transportierten und dort vor allem Wein, Wurst und Brot anboten. Die alte Michaeliskapelle wurde bereits 1601 abgerissen, seit 1990 ziert den Michelsberg wieder eine neue Kapelle, erbaut aus Spenden von Dürkheimer Bürgern, die an die Entstehung des Wurstmarktes erinnern soll. Und es gibt noch eine ganze Reihe weiterer schöner Ecken, die wir vor Ort finden.