L’Hôtel-Dieu, Hautefort
Burgen - Schlösser - Herrenhäuser
Produktion :
© 2020
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Das 1669 vom Marquis Jacques-François de Hautefort (1609-1680) gegründete Hôtel Dieu de Hautefort im Périgord wurde erst 1717 fertig gestellt. Es war eine seltene Krankenhausgründung mit einer griechischen Kreuzarchitektur, einzigartig im Nouvelle Aquitaine und in Frankreich. Der Plan war, dass in jedem der drei Räume 11 Frauen (im Raum des Heiligen Geistes), 11 Männer (im Raum des Ewigen Vaters) und 11 Jungen (im Raum des Göttlichen Wortes) untergebracht werden sollten, die die 33 Jahre des Lebens Jesu Christi symbolisierten. Bereits 1685 besetzten die ersten Armen das Gebäude, dessen Bau ein halbes Jahrhundert dauerte. 1747 rief der Bruder des Marquis die Barmherzigen Schwestern von Nevers, die bis 1995 in Hautefort blieben.
Wir gelangen in eine Rekonstruktion eines Krankenzimmers, wie er es damals für elf Männer gewesen sein muss.
Wir können die Nachbildung eines Verlassenheitsturms sehen, der von den Revolutionären der Französischen Revolution 1793 gewünscht wurde und zwischen 1797 und 1847 in Hautefort verlassene Kinder aufnahm. Insgesamt wurden innerhalb von 50 Jahren 1.947 Kinder gezählt.
Die Bedeutung der Kapelle mit der starken religiösen Symbolik dieses Hauses zusammen. Im Altarraum befindet sich ein Mausoleum aus Marmor, das unter Denkmalschutz steht. Es enthält den Körper von Charlotte, Gräfin von Hautefort und das Herz ihres Mannes Baron Maxence de Damas.
Der Geschichte der Apotheke ist ein weiterer Saal gewidmet, erzählt sie die Geschichte der Entwicklung der Arzneimittelherstellung und der Biologielehre. Hier werden aussergewöhnliche Stücke wie ein Trebuchet aus dem 19. Jahrhundert mit eingebautem Mikroskop oder ein Elektrotherapiekoffer (Therapieprinzip von D'ARSONVAL) präsentiert. Für Fachleute etwas wirklich ganz Grosses und für uns Laien: Erstaunlich und hochinteressant.
Die Bibliothek beherbergt eine grosse Sammlung medizinischer Bücher, einige davon sind selten: «Erinnerungen an die Royal Academy of Surgery», «Medizinischer Kodex von 1818» usw.
Der Saal «Platon» gefiel mir gar nicht. Das liegt aber am Thema und meine innige Abneigung dazu: Technik für den Zahnarzt. Lauter Foltergeräte aus dem letzten Jahrhundert und aus dem vorletzten Jahrhundert die ersten «Dritten», sowie deren Herstellungswerkzeuge. ... Es muss mir ja nun nicht alles gefallen.
Im Saal des Aristoteles ist das Thema Radiologie untergebracht. Das entsetzte Erstaunen, unter welchen Bedingungen so um 1910 gearbeitet wurde, lässt sich durch unser heutiges Wissen erklären. Hochinteressant für technik-affine Besucher.
Die Ausstellung wird abgerundet durch vielfältige Exponate von Prothesen für's Bein oder den Arm.