Château du Haut-Koenigsbourg

Burgen - Schlösser - Herrenhäuser

tip-no-34 | © Bert Schwarz 2022

Hohkönigsburg

Burgen - Schlösser - Herrenhäuser

Produktion : logo © 2023
Online 3. Quartal 2023

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Die Hohkönigsburg ist eine zu Beginn des 20. Jahrhunderts rekonstruierte Burg bei Orschwiller im Elsass, gut 10 km westlich von Sélestat. Sie ist mit jährlich etwa 500.000 Besuchern die meistbesuchte Burg der Region und einer der am häufigsten frequentierten Touristenorte ganz Frankreichs.

Burg | © Bert Schwarz 2023

Von unserem Führer lernten wir, dass die Burg eigentlich zwei Geschichten hat:

Eine während des Mittelalters und eine Zweite, die zur Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert erneut beginnt.

Die 260 m lange Anlage thront als Kammburg in 757 m Höhe am Ostrand der Vogesen auf einem mächtigen Buntsandsteinfelsen hoch über der Oberrheinischen Tiefebene und ist eine der höchstgelegenen Burgen im Elsass. Der Ausblick reicht weit über die Rheinebene. Bei günstigen Sichtverhältnissen sind im Süden die knapp 200 Kilometer entfernten und rund vier Kilometer hohen Berner Alpen zu sehen, im Norden lässt sich mit etwas Glück das Strasbourger Münster erkennen.

Burg, Rheinebene | © Bert Schwarz 2023

Der Stophanberch (Staufenberg), auf dem die Burg liegt, wird bereits 774 als Schenkung Karls des Grossen und 854 beurkundet und befindet sich ursprünglich im Besitz der Abtei Saint Denis. Die Burg wird in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts als staufische Reichsburg erbaut und 1147 als Castrum Estufin erstmals urkundlich erwähnt. Von der Burg aus konnten die Orte und Handelswege in diesem Teil des Oberrheingrabens beherrscht werden. 1147 taucht zum ersten Mal der Name Burg Staufen auf, die von Herzog Friedrich, dem Vater des deutschen Königs Friedrich Barbarossa, gegründet worden sein soll. Aus staufischer Zeit sind unter anderem eine vermauerte Fensterarkade und ein Löwenrelief erhalten. Ab 1192 wird der Name Kinzburg (Königsburg) verwendet. Im 13. und 14. Jahrhundert wechseln die Besitzer der Burg einige Male, 1454 erobert der pfälzische Kurfürst Friedrich der Siegreiche die Burg, die 1462 wegen Raubritterei zerstört wird.

1517 sterben die Grafen von Thierstein aus und die Burg fällt an die Habsburger zurück. Während des 30-jährigen Krieges wird sie von den Schweden belagert, am 07.08.1633 erobert und in Brand gesetzt. In der Romantik wird die Ruine wiederentdeckt. Die Idee einer Restaurierung der Burg entsteht.

Burg, Möbel, Sideboard | © Bert Schwarz 2023

Das Elsass gehört einmal wieder zu Frankreich, bis es durch den deutsch-französische Krieg 1870/71 wieder an das Deutsche Reich abgetreten wird. 1899 schenkt die Stadt Schlettstadt die Burg Kaiser Wilhelm II., der sie in den Jahren 1901–1908 durch den Berliner Architekten und Burgenforscher Bodo Ebhardt restaurieren lässt. Der Bau kostete über 2 Mio. Mark, grossenteils von Elsass-Lothringen bezahlt; 100.000 Mark kommen aus dem Privatvermögen des Kaisers. Am 13. Mai 1908 wird die Burg eingeweiht.

Burg | © Bert Schwarz 2023

Bodo Ebhardt geht mit der erhaltenen Bausubstanz für die damalige Zeit recht rücksichtsvoll um. Die Burg bleibt als eine über die Jahrhunderte gewachsene Anlage zu erkennen. Die verhältnismässig kleine stauferzeitliche Kernburg mit unregelmäßigem Grundriss liegt oben auf dem Felsplateau und hat einen durch Ebhardt wiederaufgemauerten quadratischen Bergfried. Gegen die aufkommende Artillerie wird nach 1479 die Burg zu einer starken Festung ausgebaut und durch mächtige Bollwerke verstärkt, die in Anlehnung an die stauferzeitliche Anlage in Buckelquadern ausgeführt werden. Das eigentliche Schloss erreicht man über die Zugbrücke, der bewohnte Bereich kann durch das Löwentor betreten werden. Die Gemächer der Schlossherrin und der Ritter, die Schlosskapelle und der Rittersaal sind heute noch mit Möbeln aus dem 15. bis 17. Jahrhundert ausgestattet.

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