

Château des Milandes
Burgen - Schlösser - Herrenhäuser
Produktion : © 2020
Produktion : © 2020
Das Schloss Milandes, das dank Josephine Baker weltweit bekannt ist, blieb bis zur Französischen Revolution unangefochten die Residenz der Familie Caumont.
Vom 1489 von François de Caumont, Seigneur von Castelnaud, auf Initiative seiner Frau Claude de Cardaillac erbaute Renaissanceschloss geniessen wir trotz erster Vorboten des herannahmenden Herbstes einen herrlichen Panoramablick über das Tal der Dordogne. Schieferdächer, Holzarbeiten, grosse Fenster mit Pfosten und schön erhaltene Glasmalereien sind der architektonische und ästhetische Reiz dieses Schlosses.
Das ganze 16. Jahrhundert über war die Burg bewohnt. Der Übertritt der Familie zum Protestantismus vernichtete jedoch die friedliche Harmonie auf dem «Dornröschen-Schloss».
Die Französische Revolution änderte wieder einmal alles: die Pracht der Caumonts verging, das Château wurde verlassen. Im 19. Jahrhundert verkauft, aber leider hatten die neuen Besitzer nie wirklich Interesse an dem Gebäude. Es wurde nicht instand gehalten und wurde letztendlich wieder aufgegeben.
Bei einem Besuch erfährt der staunende Gast, dass Josephine Baker nicht nur auf der Bühne erfolgreich war, sondern sich auch stark bei der Verteidigung ihrer Wahlheimat gegen Nazi-Deutschland verdient gemacht hatte. Die Einblicke in ihr Privatleben während des II. Weltkrieges, ihr Kampf um Haus, Hof, Kinder zeigen einen Menschen, vor dem ich grossen Respekt bekam. Denn, was weiss man im allgemeinen über sie in Deutschland - über ihre Tätigkeit im meist oberflächlichen Showbiz hinaus?
Draussen, in den toll angelegten Gärten, lässt sich nach so viel Geschichtsunterricht durchatmen und in der zum Schloss gehörenden Brasserie die französische Küche geniessen.